Stuttgart, eine Stadt mit florierender Wirtschaft, Vollbeschäftigung und einem vielfältigen Mix aus Großunternehmen wie Daimler, Bosch und Porsche, Mittelständlern, Hochschulen sowie Forschungsinstituten, erfreut sich eines anhaltenden Wohlstands. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise im Großraum Stuttgart. Gemäß einem Gutachten des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA gehört Stuttgart zu den deutschen Top-7-Städten, was die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen betrifft. In den letzten beiden Jahren stiegen die Preise für entsprechende Objekte im Schnitt um über 20 Prozent, und somit setzt sich Stuttgart vor Berlin (14,4 %) und München (12,9 %).
Rekordpreise für Luxuswohnungen
Jüngste Verkäufe von Luxuswohnungen verdeutlichen den anhaltenden Aufwärtstrend. Im Neubauprojekt „Cloud No. 7“ wurde kürzlich eine Luxus-Einheit für rund 15.000 Euro pro Quadratmeter verkauft. Ebenso können Interessierte am Killesberg in der Robert-Bosch-Straße eine großzügige Etagenwohnung für etwa 12.000 Euro pro Quadratmeter erwerben. Diese absoluten Luxusobjekte markieren nicht nur einen aktuellen Trend, sondern zeigen auch, dass in Stuttgart weiterhin Potential für Preissteigerungen vorhanden ist.
Rasante Entwicklung der Kaufpreise
Die rasante Kaufpreisentwicklung zeigt sich besonders deutlich bei Neubau-Eigentumswohnungen. Im Jahr 2012 wurden etwa 37 Prozent aller neuen Eigentumswohnungen in Stuttgart für weniger als 3.000 Euro pro Quadratmeter verkauft. Im Jahr 2016 waren es nur noch drei Stück. Derzeit kostet etwa dreiviertel aller neuen Eigentumswohnungen in Stuttgart mindestens 5.000 Euro pro Quadratmeter. Bei Bestandsobjekten konnten Käufer 2012 die meisten Eigentumswohnungen für maximal 2.500 Euro pro Quadratmeter erwerben, während heute mindestens 3.000 Euro fällig sind.
Nachfrage nach Renditeobjekten
Die steigende Nachfrage nach Immobilieninvestitionen, sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern, führt dazu, dass auch Mehrfamilienhäuser in Stuttgart begehrt sind. Innerhalb von zwei Jahren sind die Kaufpreise hier um 15-20 Prozent gestiegen. Da der Markt für solche Objekte aktuell begrenzt ist, kommen sie in erster Linie auf den Markt, wenn sich Erbengemeinschaften für einen Verkauf entscheiden.
Baugrund in der Region verfügbar
Die Innenstadtlagen, wie Stuttgart-West oder -Süd, sowie das Heusteigviertel bleiben für Kapitalanleger attraktiv. Auch wenn in Stuttgart aktuell kaum größere Neubauprojekte verfügbar sind, werden weiterhin kleinere Flächen in Stammheim und Mühlhausen ausgewiesen. Für diejenigen, die selbst bauen möchten, bietet sich die Möglichkeit, in einer der 179 Kommunen im Großraum Stuttgart nach neuen Bauflächen zu suchen.
Mietpreisentwicklung im Fokus
Auch die Mietpreise im Großraum Stuttgart verzeichnen einen Aufwärtstrend. Der aktuelle „Immobilienmarktbericht Stuttgart“ des iib-Dr.Hettenbach-Instituts zeigt, dass die höchsten Neubaumieten im Stadtteil Birkach bei 15,54 Euro pro Quadratmeter liegen, gefolgt vom Westen mit 15 Euro. Bei Bestandseinheiten führt der Bezirk West mit 12,40 Euro. Es wird zunehmend schwierig, Wohnungen im privaten Markt in Stuttgart und Umgebung unter 10 Euro pro Quadratmeter zu finden.
Herausforderungen und Chancen
Trotz der aktuellen Bemühungen, mehr Wohnraum zu schaffen, wird Stuttgart laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft lediglich 27 Prozent des Bedarfs decken können. Die Stadt strebt derzeit an, 1.800 Einheiten pro Jahr zu schaffen, was dennoch nur 35 Prozent des realen Bedarfs entsprechen würde. Die Forderung nach stärkerer innerkommunaler Zusammenarbeit wird lauter, um Synergien bei Bau, Verkehr und Infrastruktur zu nutzen. Die Preisentwicklung bleibt im positiven Bereich, wodurch Immobilieninvestitionen in Stuttgart auch weiterhin attraktiv sind.